Wenn wir uns im Netz bewegen, erzeugen wir digitale Spuren in Form von Daten, beispielsweise über unser Surfverhalten oder unseren Standort. Unternehmen wie Social-Media-Anbieter sammeln diese Daten in der Regel unbemerkt und erfahren so, welche Inhalte uns besonders interessieren. Beim Musikstreaming lernen uns die Anbieter zum Beispiel so immer besser kennen. Anhand unseres Musikgeschmacks machen sie uns dann Vorschläge für Musiktitel, die uns gefallen könnten. Das Gleiche gilt für Anbieter von Onlinespielen oder Videostreaming. Einerseits können wir durch die personalisierte Vorauswahl Neues entdecken, anderseits werden wir dadurch aber auch beeinflusst.
Viele Unternehmen haben ein Interesse daran, möglichst umfassend Daten von uns zu sammeln. Je mehr sie von uns wissen, desto besser können sie ihre Angebote anpassen und bewerben. Kritisch wird es, wenn sensible Daten wie private Fotos oder Standortinformationen ohne unser Wissen gesammelt werden und in die falschen Hände geraten.
Zum Schutz der Privatsphäre
Um persönliche Daten und Informationen geheim zu halten, hat die IT-Sicherheitsforschung unter anderem Verfahren zur Anonymisierung entwickelt. Das bedeutet, dass unsere Daten so übermittelt werden, dass kein Bezug mehr zu unserer Person gegeben ist. Informationen, wie zum Beispiel Ausflugziele oder zurückgelegte Strecken für Fahrradtouren, können zwar getrackt werden, aber die Zuordnung zu einer einzelnen Person ist dann nicht mehr möglich.
IT-Sicherheitsforschende arbeiten außerdem an Lösungen, die uns helfen, dass wir die Weitergabe unserer Daten besser nachvollziehen und steuern können. Die Lösungen sollen sicherstellen, dass nur diejenigen persönliche Informationen über uns erhalten, denen wir diese auch mitteilen möchten.
Technologien aus der IT-Sicherheitsforschung kommen zum Beispiel beim Onlineshopping zum Einsatz. Wenn wir im Internet eine neue Jeans bestellen und dazu unsere Kleidergröße angeben, müssen wir darauf vertrauen können, dass diese Daten nicht an andere weitergegeben werden.
Datenschutz auf dem Prüfstand
Anbieter von digitalen Diensten sind gesetzlich dazu verpflichtet, anzugeben, welche Daten sie von uns sammeln und wofür sie diese verwenden. Deshalb gibt es auf den meisten Websites Datenschutzerklärungen. Diese sind allerdings häufig lang und schwer verständlich. Solche Datenschutzerklärungen verständlicher zu gestalten, ist ebenfalls ein Ziel der IT-Sicherheitsforschung.